Franz Werfels wunderbare Erzählung „Eine blassblaue Frauenhandschrift“ kam in einer Fassung und Inszenierung von Nicole Metzger im Theater Spielraum auf die Bühne.
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Theater kann auch Frühstück
Die Palette reicht von Lesungen über Diskussionen, Vorstellungen neuer Produktionen bis hin zu – wie Anfang März – der Aufführung der „Ursonate“ von Kurt Schwitters. Nicole Metzger und Gerhard Werdeker, die das Theater im Siebenten leiten, haben mit diesen Matineen offenbar den Publikumsgeschmack getroffen.
Eine erzwungene Emanzipation
Nicole Metzgers Inszenierung ist dicht, düster und dunkel, aber gerade dadurch auch bestechend, brillant und brisant. Sie komprimiert das Lebensgefühl einer verlorenen Generation, die sich noch nicht einmal bewusst ist, dass eine weitere Apokalypse noch auf sie zukommen wird.
In Turbogeschwindigkeit vom Businesskostüm in den Schlabberlook
So manches Schicksal hält man für selbst verschuldet, oft auch für einzigartig. Die Literatur und damit verbunden das Theater, kann hier manches Mal als Augenöffner fungieren.
Das Gemeindekind
Neben dem fulminanten spielerischen Einsatz, der aufzeigt, was am Theater alles mit einem tollen Ensemble möglich ist, ist es vor allem die bewegende Geschichte, die zwischen Komik und Tragik kaum zu überbieten ist, die fesselt. Ein Theaterabend wie aus einem Bilderbuch.
Horvath ganz nah
gend ohne Gott“ von Ödön von Horváth im Theater Spielraum ist eine Inszenierung zum Nachdenken und Vorausdenken, aber auch mit hohem Diskussionspotential, ob Politische Korrektheit auch auf Theaterbühnen anzuwenden ist.
Wird man je erwachsen?
Urlaub im Süden, weg aus Paris, rein ins Vergnügen. So hat es sich Cécile mit ihrem Vater Raymond vorgestellt. Jenes junge Mädchen, das Francoise Sagan mit einem Schlag berühmt machte.
Sladeks gibt es immer
Wie wird „Mann“ zu einem Mitläufer? Wann gibt „Mann“ die Eigenverantwortung für sein Leben ab? Welche Mechanismen führen zu roher Gewalt?
Mitmachen wird belohnt
Fritz Kortners „Donauwellen“ – ein nach wie vor brisantes Stück – fasziniert und überzeugt im Theater Spielraum. Empfehlung: Plätze reservieren und Freunde mitnehmen!
Wer heiratet, ist selbst schuld
Marivaux´ brillante Denkkaskaden, die nicht nur zu seiner Zeit den gesellschaftlichen Rahmen sprengten, machen einfach Spaß. Dass sich dazu auch noch eine Inszenierung fügt, die diesen in den Vordergrund stellt, verdoppelt den Genuss.
Die Wirklichkeit hat keinen Sinn
Rauschende Roben, wechselndes Licht, philosophische Gedanken und Worte voll Ironie und Witz. Das alles hält das Theater Spielraum mit seiner neuen Produktion parat. „Der Mann ohne Eigenschaften“ von Robert Musil ist dort in einer Bühnenfassung und Inszenierung von Gerhard Werdeker zu sehen.
Von Stefan Zweig zur eigenen Unzulänglichkeit
Was auf den ersten Blick nur die Geschichte einer Eheverfehlung ist, entwickelt sich beim Nach-Denken zu einem Thema, welches für alle Menschen eine universelle Bedeutung hat. Schuld oder Unschuld, Angst oder die Überwindung derselben durch die eigene persönliche Entscheidung, die Konsequenzen eines Outings auf sich zu nehmen, um wieder angstfrei die Zukunft bewältigen zu können – all diese Gefühle und ihre daraus resultierenden Handlungen sind es Wert, nicht nur nach einem Theaterabend hinterfragt zu werden.
Das Kapital spricht nicht
Aus dem wie immer höchst informativen Programmheft des Theater Spielraum entnimmt man, dass das derzeit gespielte Stück „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen allein in Deutschland in diesem Jahr auf 10 Bühnen aufgeführt wurde. Es ist somit kein Stück, das in den Schubladen der Intendanten verschimmelt, sondern soeben eine Renaissance erlebt. Der Grund liegt auf der Hand. Ibsens Stück ist in seiner Thematik derart aktuell