Ein kleiner Auszug aus den Metamorphosen von Ovid erfreute in einer Mini-Serie das Publikum am Schauspielhaus in Graz.
Theater
Wer ist man, wenn man sprachlos ist?
Daniel Kramers Interpretation des Dramas „Kaspar“ von Peter Handke, zu sehen im Akademietheater, ist empathisch und zugleich schrill. Der Regisseur geht darin nicht nur der Frage nach, wie Spracherwerb vor sich geht, sondern auch, was in einer Gesellschaft passiert, wenn nicht mehr gesprochen wird.
Für Theaterfreaks und solche, die es werden wollen
NATURAL.BORN.MEDEA nennt sich das neueste Mash-up im Off-Theater von Ernst Kurt Weigel. Für Lese- und Theatermuffel, die mit Literatur nichts am Hut haben, ist es genauso geeignet wie für Cineasten, aber auch Theaterfreaks, die Grillparzer in- und auswendig kennen.
Alles zurück auf Anfang
Es hat nur 187 Jahre gedauert, schon sind wir beinahe wieder da, was uns noch vor 50 Jahren undenkbar erschien. Die Reichen sind so unsagbar reich und die Armen wieder so unsagbar arm, dass vorhersehbar ist, dass diese gesellschaftliche Ungleichverteilung nicht ad Infinitum andauern wird. Im Grazer Schauspielhaus wird einem diese Erkenntnis, trotz der Schwere der Thematik, mit Leichtigkeit und Humor kredenzt.
Ein Abend voll Poesie und Sport
“And the Stars Will Be up Tonight – Ein rhythmisch-gymnastischer Essay von und mit Mervan Ürkmez“ nennt sich das Ein-Personen-Stück, das im Schauraum des Grazer Schauspielhauses Premiere hatte und mit minutenlangem Applaus bedacht wurde.
Gelacht wird, auch wenn die Welt untergeht
Die Aktualität von Jura Soyfers „Weltuntergang“ aus dem Jahre 1936 liegt leider auf der Hand. Jakub Kavin und sein Team ist es dennoch gelungen, trotz des ernsten Themas in der Theater Arche eine vergnügliche Revue zu gestalten.
Es ist eine schlechte Luft in der Welt
Das literarische Werk der österreichischen Autorin Maria Lazar (1895 – 1948) feiert eine lohnenswerte Wiederentdeckung.
In Turbogeschwindigkeit vom Businesskostüm in den Schlabberlook
So manches Schicksal hält man für selbst verschuldet, oft auch für einzigartig. Die Literatur und damit verbunden das Theater, kann hier manches Mal als Augenöffner fungieren.
Momente voller Leben und Tod
Regina Picker schuf ein Format, mit dem es gelingt, unterschiedliche Menschen im Rahmen einer Kulturveranstaltung nahe zusammenrücken zu lassen.
Kaum da, schon ist sie wieder weg, unsere Erde
Im Kosmostheater darf das Publikum Spaß am Mythologieunterricht haben und sich für den Untergang der Welt rüsten. Selbstverständlich auch das mit Humor.
Eine Absurdität, die schmerzt
Der Regisseur Florian Thiel brachte mit „Audienz“ ein Stück von Vaclav Havel geistreich und krachend zugleich zurück auf eine österreichische Bühne. In den Kasematten von Wiener Neustadt erlebte es beim Festival „Europa in Szene“ eine umjubelte Premiere.
Eine Seelenschau, die Gänsehaut hinterlässt
Gerhard Werdeker inszeniert Ingmar Bergmanns „Herbstsonate“ mit Bravour und Herzblut im Theater Spielraum.
Auf dem Trampolin zurück in die Vergangenheit
Die literarische Aufarbeitung von Nazi-Gräueltaten wird in Österreich von Frauen betrieben. Die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek öffnete mit „Rechnitz – Ein Würgeengel“ ein Fenster in ein dunkles Kapitel von Schloss Rechnitz. Eva Menasse schloss 2021 mit „Dunkelblum“ an die Geschichte an und Raphaela Edelbauer legte 2019 ihren Roman „Das flüssige Land“ vor.
Schaurig schön und wunderbar humorvoll
Siebzehn Personen auf der Bühne, eine Aufführungsdauer von drei Stunden und fünfundvierzig Minuten, eine Live-Kamera, Live-Musik und ein ausgefeiltes Bühnenbild: In der Inszenierung „Das Reich: Hospital der Geister“ nach der Serie von Lars von Trier und Niels Vorsel, im Schauspielhaus in Graz, wird nicht gekleckert, sondern anständig geklotzt.
Das Elend kommt beim Nachdenken
Schrill, laut, trashig. Tiefgründig, leise, hochemotional. All das trifft auf die Inszenierung „Moby Dick“ nach Herman Melville im Schauspielhaus in Graz zu. Das muss man erst einmal zusammenbringen.
Auf! Spielen wir weiter die Narren!
Ein Junge in kurzen Hosen betritt von links die dunkle Bühne und folgt dem Lichtkegel seiner Taschenlampe, suchend, ein wenig unbeholfen, um stumm rechts wieder abzugehen.
Eine Komödie wider Willen
Der Vorhang geht auf und zu sehen ist ein kleiner Raum, umgeben von roten Samtvorhängen. Hinter einer langgestreckten Couch erhebt sich eine Treppe, die zu einer Kammer führt, die mit roten Samtvorhängen rundum verkleidet ist. Die Zeiger einer großen Wanduhr bewegen sich rasch, aber in die falsche Richtung. (Bühne: Henrike Engel)
Die „Bürger*innenbühne“ am Schauspielhaus in Graz lässt über „Wendepunkte“ nachdenken.
Das Schauspielhaus in Graz bringt in dieser Saison wieder zwei Stücke, die mit Laien besetzt sind und jeweils mit Regisseurinnen und Regisseuren, sowie Profis aus dem Haus erarbeitet werden.
Bunbury – Das Ende hat es in sich
Welche Ingredienzien benötigt man, um heute eine attraktive Komödie auf die Bühne zu bringen? Bevor man sich den Kopf darüber zerbricht, sollte man sich „Bunbury“ im Schauspielhaus in Graz ansehen. In der Inszenierung von Claudia Bossard findet sich alles, was man dafür benötigt und noch etwas mehr.