Wachkoma, Blindenfussball und Kunst
Verlässt man das anspruchsvolle Setting jedoch wieder, weiß man, dass kein Muskel- sehr wohl aber ein Wissenszuwachs stattgefunden hat. Was man damit macht, ist so individuell, wie der Zugang zu „training – Spielstätte für einen inklusiven Humanismus“.
Dosen sind zum Spielen da. Und Ketchup auch!
Rot, gelb, weiß, grün und blau sind sie. Und zwei Augen haben sie und einen roten Mund. Klein sind sie und mittelgroß und gaaaanz groß, die bunten Dosen im Stück „Blechgeflüster“ des Theater der Figur aus Nenzing in Vorarlberg.
Eine kleine Geschichte zu einem ganz großen Thema
„Hinsehen, hinsehen, nicht wegsehen, das ist das Schwierigste überhaupt!“ Eine Mahnung, die vordringlich an die Erwachsenen im Publikum gerichtet ist und eindringlicher und liebevoller nicht mehr vermittelt werden kann. Eine kleine Geschichte mit einem großen Thema wird hier zu großer Theaterkunst.
Jeden Tag der gleiche Trott
„Tramway, Trott & Tiefkühlfisch“ ist eine wunderbare Parabel auf die Gleichschaltung der Menschen im Alltagstrott und auf den befreienden Einfluss von Musik. Es ist ein Plädoyer, seine eigenen Träume zu leben, aber auch ein warmherziges Votum mit seinen Mitmenschen zu sprechen anstatt in der Anonymität zu verschwinden.
Unbekannte machen Angst
Einen Fehler wieder gut zu machen, ist gar nicht leicht. Auch das wird in dieser Vorstellung vermittelt. Es dauert viele Entschuldigungsversuche und viele abgelehnte Geschenke, bis das Vertrauen zwischen den beiden wieder hergestellt ist und sie wieder gemeinsam tanzen. Solange, bis erneut etwas Unerwartetes geschieht und ein zweites weißes Monster auftaucht.
Mode, Licht und Eleganz
Die Schau, die schon zuvor Station in London hatte, vereint Arbeiten aus den Jahren 1923 bis 1937. Sie konzentriert sich auf jenes fotografische Schaffen, in dem Edward Steichen sich mit Modefotografie beschäftigte.
Ich bin ich, aber wer bin ich eigentlich?
In Sara von Schwarzes „Flucht“ flüchtet eine junge Fotografin aus Israel zu ihrem Vater nach Deutschland, da sie der Meinung ist, dass sie in den besetzten Gebieten jemanden erschossen hat.
Theater kann auch Frühstück
Die Palette reicht von Lesungen über Diskussionen, Vorstellungen neuer Produktionen bis hin zu – wie Anfang März – der Aufführung der „Ursonate“ von Kurt Schwitters. Nicole Metzger und Gerhard Werdeker, die das Theater im Siebenten leiten, haben mit diesen Matineen offenbar den Publikumsgeschmack getroffen.
Auch Familie ist nur eine Konstruktion
Die Stärke des Stückes von Rebekka Kricheldorf liegt nicht allein in seinen mit Humor aufgeladenen Dialogen und der andersartigen Sicht eines Nicht-Europäers auf unsere familiären Strukturen. Vielmehr ist es auch ihre sensible Wiedergabe der unterschiedlichen Charaktere, die trotz aller Klamaukhaftigkeit dennoch einen authentischen Kern besitzen.
Die Vergangenheit ist kein treuer Begleiter
Erst scheint die Orientierung für das Publikum einfach. Eine Tänzerin trägt Trenchcoat und Stöckelschuhe und repräsentiert eine Erwachsene (Bénédicte Mottart), die andere, in kurzen Hosen und mädchenhafter Bluse, ist ihr jüngeres Ich (Coralie Vanderlinden). Schnell fächert sich das Stück jedoch sehr viel komplexer auf.
Im Himmel der Mond – auf der Welt die Musik
Zwei Produktionen, die unterschiedlicher nicht sein hätten können, wurden anlässlich des 18. internationalen Szene bunte Wähne Tanzfestivals für ein junges Publikum im Dschungel Wien gezeigt. Moon Awooh und Adams Welt.
Jackie Chan und die Primaballerina – ein Traumpaar mit Hindernissen
„Kennst du Jackie Chan?“ – eine Inszenierung aus dem Mezzanin Theater aus Graz bezauberte durch Erwin Slepcevic und Yukie Koji in besonderer Art und Weise.
Der Wunschtraum eines Intendanten
Gernot Plass macht mit dieser Arbeit klar: Faust ist und bleibt aktuell. Aktueller denn je, möchte man nach dieser fulminanten Inszenierung hinzufügen.
Das grausame Leben am Theater
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass zeitgenössisches Theater keineswegs nur hoch intellektuell ausstaffiert sein muss, sondern dass dabei auch gelacht werden darf. Die Frage jedoch bleibt, ob es an jenen Bühnen gespielt werden muss, deren Publikum für gewöhnlich anspruchsvollere Kost vorgesetzt wird.
Juki-Cult: Lachen, weinen, tanzen, staunen. Ab jetzt bei uns.
Ab sofort vergeben wir Praktikumsplätze an Studierende, Schülerinnen und Schüler, Junge oder auch Junggebliebene, die sich für den Online-Kulturjournalismus interessieren.
Hierbleiber, Weggeher und Spaziergänger vertreiben sich die Zeit
Zähneputzen dauert drei Minuten und ein Geburtstag geht viel zu schnell vorbei. Erfahrungen, die auch die kleinsten Besucher des Dschungel Wien nachvollziehen können.
Wer heiratet, ist selbst schuld
Marivaux´ brillante Denkkaskaden, die nicht nur zu seiner Zeit den gesellschaftlichen Rahmen sprengten, machen einfach Spaß. Dass sich dazu auch noch eine Inszenierung fügt, die diesen in den Vordergrund stellt, verdoppelt den Genuss.
Push it, push it, push it
Rot, grün und blau – gleich nach dem Eintreten werden dem Publikum die Plätze im jeweiligen Farbsektor zugewiesen. Und dann muss erst einmal aufgewärmt werden. Wer da schon aus der Puste kommt, kann danach die tänzerische Leistung von Maartje Pasman, Matej Kubus und Jerca Roznik Novak erst richtig ermessen.
Don´t stop us now!
Acht „Jungs“ zwischen 12 und 33, geballte Lebenskraft mit Spaß am Performen und Tanzen bringen den großen Saal im Dschungel zum Kochen. Zwischenapplaus und Bravo-Rufe am Schluss machen klar: Das, was hier gezeigt wurde, ist angekommen.
Eine längst überfällige Ehrung
Hans Tietze und seine Frau Erika Tietze-Conrat dürften nur wenigen Menschen in Österreich noch ein Begriff sein. Am ehesten noch jenen aus der Zunft der Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker. War Hans Tietze doch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts in Wien dafür...
Dämonen werden gezüchtet
Ohrenbetäubender Lärm erfüllt den Raum, immer wieder kurz aufflammendes, grelles Licht markiert Explosionen, Menschen laufen schreiend durcheinander, erheben die Arme und ballen ihre Fäuste. Wir befinden uns im revolutionären Ausnahmezustand.
Ein schlafender Gott ist so gut wie ein toter
Clemens Mädge ist kein Erzähler. Er stattet seine Figuren nicht mit der Möglichkeit aus, sich im Laufe des Abends psychologisch zu entwickeln. Vielmehr präsentiert er in seinem Stück einen erbärmlichen Istzustand dieser Welt, den seine Protagonisten und Protagonistinnen verkörpern. Auch der Zufall trägt nicht zur Erheiterung und Lebensverschönerung bei.
Ein Dauerbrenner im Hamakom
Der Abend war eine würdige Referenz nicht nur an den kleinen Mann, wie im Programm angekündigt, sondern vor allem an Hanns Eisler selbst, einen außergewöhnlichen Menschen, der in der Geschichte nicht nur beeindruckende musikalische Spuren hinterlassen hat.
Das Kriegsgefühl im Körper
„Uncanny valley“ – besser hätte Wenninger sein Stück nicht übertiteln können. Trotz aller unterschiedlichen sichtbaren Versuche, das Gezeigte zu nivellieren und das Artifizielle des Geschehens durch Sichtbarkeit aller Aktionen zu unterstreichen, ergab die Performance eine höchst intensive Akzeptanz des Sichtbaren.
Unbeugsamen bleibt nur der Tod
Christa Wolfs Erzählung „Kassandra“ bildet die Grundlage zum gleichnamigen Theaterstück, in dem Katharina Haudum mit starker Präsenz nicht nur in die Rolle der trojanischen Seherin schlüpft. Sie verkörpert zugleich einige wichtige Nebenrollen, indem sie diese mit stimmlich unterschiedlichen Attitüden ausstattet. Eine starke Performance, die Schauspielerin und Publikum gleichermaßen forderte und gerade deswegen einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Brutal. Hart. Großartig.
Im Stück „Der Boxer“ von Felix Mitterer, das im Theater in der Josefstadt seine Uraufführung erlebte, beschreibt der Autor glasklar und analytisch psychologisch durchdacht, die Lebens- und Leidensgeschichte von Johann „Rukeli“ Trollmann und seiner Familie. Basierend auf Tatsachen, erlebt darin Rukeli den Aufstieg zum Deutschen Boxmeister im Halbschwergewicht, die Aberkennung seines Titels, seine und die Verfolgung seiner Familie und erleidet schließlich kurz vor Kriegsende den Tod in einem KZ.
Butter, Dosenfleisch und Herzerlfresser
Ferdinand Schmalz erhielt 2013 den Retzhofer Dramapreis, wurde 2014 bei der Kritiker-Umfrage von Theater heute zum Nachwuchsautor gekürt und wird in diesem Jahr abermals eine Uraufführung eines seiner Stücke erleben. Geboren in Graz, studiert er Philosophie und Theaterwissenschaften in Wien und freute sich über die Aufführung von „am beispiel der butter“ im Vestibül des Burgtheaters. Grund genug für ein Interview, für das wir uns in der Kantine des Burgtheaters trafen.
Toleranz muss gelebt werden
Überall, wo Menschen aufeinandertreffen, besteht die Gefahr von Missverständnissen. Weil der andere etwas möchte oder tut, das einem selbst gegen den Strich geht. Weil man sich missverstanden oder übergangen fühlt, oder weil man meint, mit seiner Meinung im Recht zu sein, dieses aber nicht zu bekommen. Anlässe gibt es mannigfaltige. Das Theater ist ein Ort, an dem uns gezeigt wird, welche Konsequenzen Handlungen haben können, bei denen sich Menschen nicht auf Augenhöhe begegnen. Es ist aber auch ein Ort, der so manchen Lösungsvorschlag parat hat. Am 1. Februar wird der 4. Tag der Toleranz ausgerufen.
Die Angst vor dem anderen wächst
Im Tanzquartier präsentierte die Choreografin und Tänzerin im Jänner ihr neuestes Werk „Symposium“. Eine Arbeit, in der die Zusehenden mit einer Reihe von unterschiedlichen Szenen konfrontiert werden, die teils zum Mitmachen, aber vor allem zum Mitdenken anregen. Das Gespräch fand einen Tag nach dem Terroranschlag auf Charlie Hebdo statt.
Was gäbe es Traurigeres, als hier nur zu wohnen!
Im Frühjahr wird der Thalhof in Reichenau an der Rax – nach einer umfassenden Renovierung – dem Publikum vorgestellt. Das Label „wort.spiele“, das die kommenden künstlerischen Aktivitäten umreißt, macht deutlich, dass Literatur im Zentrum des Geschehens stehen wir. Das Duo Anna Maria Krassnigg und Christian Mair wollen den Ort mit seiner bedeutsamen, literarisch-historischen Vergangenheit neu beleben. Anna Maria Krassnigg erläutert im Gespräch wie es dazu kam und welche Pläne für das ehemalige Nobelhotel vorliegen.

Ein Störenfried im sozialen Ungefüge
Das Gemeindekind im Schauspielhaus: Eine gelungene Inszenierung, die aufzeigt, wie gut komponierte, zeitgenössische Musik in der Verschränkung mit einem aktuellen und intelligent geschriebenen Stoff zu einem sehens- und hörenswerten Ganzen verschmilzt.

Wachkoma, Blindenfussball und Kunst
Verlässt man das anspruchsvolle Setting jedoch wieder, weiß man, dass kein Muskel- sehr wohl aber ein Wissenszuwachs stattgefunden hat. Was man damit macht, ist so individuell, wie der Zugang zu „training – Spielstätte für einen inklusiven Humanismus“.

Dosen sind zum Spielen da. Und Ketchup auch!
Rot, gelb, weiß, grün und blau sind sie. Und zwei Augen haben sie und einen roten Mund. Klein sind sie und mittelgroß und gaaaanz groß, die bunten Dosen im Stück „Blechgeflüster“ des Theater der Figur aus Nenzing in Vorarlberg.

Eine kleine Geschichte zu einem ganz großen Thema
„Hinsehen, hinsehen, nicht wegsehen, das ist das Schwierigste überhaupt!“ Eine Mahnung, die vordringlich an die Erwachsenen im Publikum gerichtet ist und eindringlicher und liebevoller nicht mehr vermittelt werden kann. Eine kleine Geschichte mit einem großen Thema wird hier zu großer Theaterkunst.

Jeden Tag der gleiche Trott
„Tramway, Trott & Tiefkühlfisch“ ist eine wunderbare Parabel auf die Gleichschaltung der Menschen im Alltagstrott und auf den befreienden Einfluss von Musik. Es ist ein Plädoyer, seine eigenen Träume zu leben, aber auch ein warmherziges Votum mit seinen Mitmenschen zu sprechen anstatt in der Anonymität zu verschwinden.

Unbekannte machen Angst
Einen Fehler wieder gut zu machen, ist gar nicht leicht. Auch das wird in dieser Vorstellung vermittelt. Es dauert viele Entschuldigungsversuche und viele abgelehnte Geschenke, bis das Vertrauen zwischen den beiden wieder hergestellt ist und sie wieder gemeinsam tanzen. Solange, bis erneut etwas Unerwartetes geschieht und ein zweites weißes Monster auftaucht.

Mode, Licht und Eleganz
Die Schau, die schon zuvor Station in London hatte, vereint Arbeiten aus den Jahren 1923 bis 1937. Sie konzentriert sich auf jenes fotografische Schaffen, in dem Edward Steichen sich mit Modefotografie beschäftigte.

Ich bin ich, aber wer bin ich eigentlich?
In Sara von Schwarzes „Flucht“ flüchtet eine junge Fotografin aus Israel zu ihrem Vater nach Deutschland, da sie der Meinung ist, dass sie in den besetzten Gebieten jemanden erschossen hat.

Theater kann auch Frühstück
Die Palette reicht von Lesungen über Diskussionen, Vorstellungen neuer Produktionen bis hin zu – wie Anfang März – der Aufführung der „Ursonate“ von Kurt Schwitters. Nicole Metzger und Gerhard Werdeker, die das Theater im Siebenten leiten, haben mit diesen Matineen offenbar den Publikumsgeschmack getroffen.

Auch Familie ist nur eine Konstruktion
Die Stärke des Stückes von Rebekka Kricheldorf liegt nicht allein in seinen mit Humor aufgeladenen Dialogen und der andersartigen Sicht eines Nicht-Europäers auf unsere familiären Strukturen. Vielmehr ist es auch ihre sensible Wiedergabe der unterschiedlichen Charaktere, die trotz aller Klamaukhaftigkeit dennoch einen authentischen Kern besitzen.

Die Vergangenheit ist kein treuer Begleiter
Erst scheint die Orientierung für das Publikum einfach. Eine Tänzerin trägt Trenchcoat und Stöckelschuhe und repräsentiert eine Erwachsene (Bénédicte Mottart), die andere, in kurzen Hosen und mädchenhafter Bluse, ist ihr jüngeres Ich (Coralie Vanderlinden). Schnell fächert sich das Stück jedoch sehr viel komplexer auf.

Im Himmel der Mond – auf der Welt die Musik
Zwei Produktionen, die unterschiedlicher nicht sein hätten können, wurden anlässlich des 18. internationalen Szene bunte Wähne Tanzfestivals für ein junges Publikum im Dschungel Wien gezeigt. Moon Awooh und Adams Welt.

Jackie Chan und die Primaballerina – ein Traumpaar mit Hindernissen
„Kennst du Jackie Chan?“ – eine Inszenierung aus dem Mezzanin Theater aus Graz bezauberte durch Erwin Slepcevic und Yukie Koji in besonderer Art und Weise.

Der Wunschtraum eines Intendanten
Gernot Plass macht mit dieser Arbeit klar: Faust ist und bleibt aktuell. Aktueller denn je, möchte man nach dieser fulminanten Inszenierung hinzufügen.

Das grausame Leben am Theater
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass zeitgenössisches Theater keineswegs nur hoch intellektuell ausstaffiert sein muss, sondern dass dabei auch gelacht werden darf. Die Frage jedoch bleibt, ob es an jenen Bühnen gespielt werden muss, deren Publikum für gewöhnlich anspruchsvollere Kost vorgesetzt wird.

Juki-Cult: Lachen, weinen, tanzen, staunen. Ab jetzt bei uns.
Ab sofort vergeben wir Praktikumsplätze an Studierende, Schülerinnen und Schüler, Junge oder auch Junggebliebene, die sich für den Online-Kulturjournalismus interessieren.

Hierbleiber, Weggeher und Spaziergänger vertreiben sich die Zeit
Zähneputzen dauert drei Minuten und ein Geburtstag geht viel zu schnell vorbei. Erfahrungen, die auch die kleinsten Besucher des Dschungel Wien nachvollziehen können.

Wer heiratet, ist selbst schuld
Marivaux´ brillante Denkkaskaden, die nicht nur zu seiner Zeit den gesellschaftlichen Rahmen sprengten, machen einfach Spaß. Dass sich dazu auch noch eine Inszenierung fügt, die diesen in den Vordergrund stellt, verdoppelt den Genuss.

Push it, push it, push it
Rot, grün und blau – gleich nach dem Eintreten werden dem Publikum die Plätze im jeweiligen Farbsektor zugewiesen. Und dann muss erst einmal aufgewärmt werden. Wer da schon aus der Puste kommt, kann danach die tänzerische Leistung von Maartje Pasman, Matej Kubus und Jerca Roznik Novak erst richtig ermessen.

Don´t stop us now!
Acht „Jungs“ zwischen 12 und 33, geballte Lebenskraft mit Spaß am Performen und Tanzen bringen den großen Saal im Dschungel zum Kochen. Zwischenapplaus und Bravo-Rufe am Schluss machen klar: Das, was hier gezeigt wurde, ist angekommen.

Eine längst überfällige Ehrung
Hans Tietze und seine Frau Erika Tietze-Conrat dürften nur wenigen Menschen in Österreich noch ein Begriff sein. Am ehesten noch jenen aus der Zunft der Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker. War Hans Tietze doch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts in Wien dafür...

Dämonen werden gezüchtet
Ohrenbetäubender Lärm erfüllt den Raum, immer wieder kurz aufflammendes, grelles Licht markiert Explosionen, Menschen laufen schreiend durcheinander, erheben die Arme und ballen ihre Fäuste. Wir befinden uns im revolutionären Ausnahmezustand.

Ein schlafender Gott ist so gut wie ein toter
Clemens Mädge ist kein Erzähler. Er stattet seine Figuren nicht mit der Möglichkeit aus, sich im Laufe des Abends psychologisch zu entwickeln. Vielmehr präsentiert er in seinem Stück einen erbärmlichen Istzustand dieser Welt, den seine Protagonisten und Protagonistinnen verkörpern. Auch der Zufall trägt nicht zur Erheiterung und Lebensverschönerung bei.

Ein Dauerbrenner im Hamakom
Der Abend war eine würdige Referenz nicht nur an den kleinen Mann, wie im Programm angekündigt, sondern vor allem an Hanns Eisler selbst, einen außergewöhnlichen Menschen, der in der Geschichte nicht nur beeindruckende musikalische Spuren hinterlassen hat.

Das Kriegsgefühl im Körper
„Uncanny valley“ – besser hätte Wenninger sein Stück nicht übertiteln können. Trotz aller unterschiedlichen sichtbaren Versuche, das Gezeigte zu nivellieren und das Artifizielle des Geschehens durch Sichtbarkeit aller Aktionen zu unterstreichen, ergab die Performance eine höchst intensive Akzeptanz des Sichtbaren.

Unbeugsamen bleibt nur der Tod
Christa Wolfs Erzählung „Kassandra“ bildet die Grundlage zum gleichnamigen Theaterstück, in dem Katharina Haudum mit starker Präsenz nicht nur in die Rolle der trojanischen Seherin schlüpft. Sie verkörpert zugleich einige wichtige Nebenrollen, indem sie diese mit stimmlich unterschiedlichen Attitüden ausstattet. Eine starke Performance, die Schauspielerin und Publikum gleichermaßen forderte und gerade deswegen einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Brutal. Hart. Großartig.
Im Stück „Der Boxer“ von Felix Mitterer, das im Theater in der Josefstadt seine Uraufführung erlebte, beschreibt der Autor glasklar und analytisch psychologisch durchdacht, die Lebens- und Leidensgeschichte von Johann „Rukeli“ Trollmann und seiner Familie. Basierend auf Tatsachen, erlebt darin Rukeli den Aufstieg zum Deutschen Boxmeister im Halbschwergewicht, die Aberkennung seines Titels, seine und die Verfolgung seiner Familie und erleidet schließlich kurz vor Kriegsende den Tod in einem KZ.

Butter, Dosenfleisch und Herzerlfresser
Ferdinand Schmalz erhielt 2013 den Retzhofer Dramapreis, wurde 2014 bei der Kritiker-Umfrage von Theater heute zum Nachwuchsautor gekürt und wird in diesem Jahr abermals eine Uraufführung eines seiner Stücke erleben. Geboren in Graz, studiert er Philosophie und Theaterwissenschaften in Wien und freute sich über die Aufführung von „am beispiel der butter“ im Vestibül des Burgtheaters. Grund genug für ein Interview, für das wir uns in der Kantine des Burgtheaters trafen.

Toleranz muss gelebt werden
Überall, wo Menschen aufeinandertreffen, besteht die Gefahr von Missverständnissen. Weil der andere etwas möchte oder tut, das einem selbst gegen den Strich geht. Weil man sich missverstanden oder übergangen fühlt, oder weil man meint, mit seiner Meinung im Recht zu sein, dieses aber nicht zu bekommen. Anlässe gibt es mannigfaltige. Das Theater ist ein Ort, an dem uns gezeigt wird, welche Konsequenzen Handlungen haben können, bei denen sich Menschen nicht auf Augenhöhe begegnen. Es ist aber auch ein Ort, der so manchen Lösungsvorschlag parat hat. Am 1. Februar wird der 4. Tag der Toleranz ausgerufen.

Die Angst vor dem anderen wächst
Im Tanzquartier präsentierte die Choreografin und Tänzerin im Jänner ihr neuestes Werk „Symposium“. Eine Arbeit, in der die Zusehenden mit einer Reihe von unterschiedlichen Szenen konfrontiert werden, die teils zum Mitmachen, aber vor allem zum Mitdenken anregen. Das Gespräch fand einen Tag nach dem Terroranschlag auf Charlie Hebdo statt.
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