The Rockin´ Rabbi

jiddischer herbst rockin rabbi

Rockin´ Rabbi Chaim Eisenberg & Friends Foto: (c)privat

„Altes und Najes“ braucht aus dem Jiddischen wohl nicht übersetzt zu werden um zu verstehen, dass damit schon Bekanntes aber auch so manches, erst zu Entdeckendes gemeint ist.

Der Titel war Programm beim Eröffnungsabend des Jiddischen Kulturherbstes, der in Wien seinen festen Platz im herbstlichen Kulturveranstaltungsreigen gefunden hat. Bei vollem Haus präsentierte Rabbi Chaim Eisenberg & friends im Odeon Theater ein leichtes, vergnügliches Programm mit vielen Ohrwürmern, Anekdoten und jiddischen Witzen. Paul Chaim Eisenberg, Oberrabbiner des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Österreich, war dabei sichtlich in seinem Element. „The winner takes it all“ von Abba, der Ohrwurm „Hallelujah“ das Siegerlied  des Eurovision Songcontests aus dem Jahr 1979 oder „Bay mir bist du sheyn“ der Andrew Sisters wurde von ihm – so nicht schon vorhanden – in jiddischen Fassungen gesungen. Aber auch Songs von den Beatles und Elvis Presley, die eine vergnügliche Neuinterpretation erfuhren, kamen beim zum größten Teil älteren Publikum bestens an. Die schwarze Baseballkappe mit der goldenen Aufschrift „Rockin`Rabbi“ erheiterte genauso wie kurze Erinnerungslücken, die den Rabbi die Einleitung zu einem Song vergessen ließ – seine nonchalante Lösung war nicht nur bewunderns- sondern vor allem liebenswert.

Wolfgang (Klavier), Michael (Gesang), Daniela und Angelika (Violine), Herschel (Bass) und Alon (Gitarre) – des Rabbis „friends“ werden hier – wie am Abend selbst –  auf ihren ausdrücklichen Wunsch nur mit ihren Vornamen genannt. So wie man das mit Freunden eben so macht. Mit jüdischem Humor gewürzt war schließlich auch ein amikaler Kommentar von Eisenberg nach einem von Michael interpretierten Lied: „Ich hab‘ gehofft es wird auf Jiddisch sein – aber sonst war‘ s sehr schön!“ Noch weitere 6 Veranstaltungen stehen auf dem Programm des Jiddischen Kulturherbstes. Dass es Chaim Eisenberg trotz „Werbeverbots“  gelang dafür die Werbetrommel zu rühren, unterstrich einmal mehr seine Schlagfertigkeit und seinen Esprit.

Polina & Merlin Shepher, Alina Ivakh & Ensemble Dona, Vira Lozinsky & Emil Aybinder, Roman Grinberg & Band, sowie Oberkantor Shmuel Barzilai & friends, welche die kommenden Veranstaltungen bestreiten, dürfen angesichts der Eisenberg´schen Performance schon einmal mit Lockerungsübungen beginnen.

weitere Infos unter: www. jiddischerkulturherbst.at

 

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