The same procedure as every year!
31. Dezember 2007
Alljährlich am 31. Dezember kann man Freddie Frinton als leicht vertrottelten Buttler James von Miss Sophie im Dinner for one bestaunen. Die schauspielerische Leistung des Mannes zeigt sich schon alleine daran, dass man jedes Jahr wieder über seine Hoppalas lachen kann, auch wenn man schon ganz genau weiß, welches Missgeschick ihm als nächstes wiederfahren wird. […]
Michaela Preiner
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Alljährlich am 31. Dezember kann man Freddie Frinton als leicht vertrottelten Buttler James von Miss Sophie im Dinner for one bestaunen. Die schauspielerische Leistung des Mannes zeigt sich schon alleine daran, dass man jedes Jahr wieder über seine Hoppalas lachen kann, auch wenn man schon ganz genau weiß, welches Missgeschick ihm als nächstes wiederfahren wird. Anders als bei schlechten Witzen werden jedes Jahr wieder unsere Lachmuskeln gereizt und – zumindest ich – entdecke immer wieder neue Nuancen seiner Darstellungskraft, die mich faszinieren. Das gekonnte Anschlagen seines Fußes am Kopf des Tigerfelles, welches sich so lange wiederholt, bis man eigentlich nicht mehr lachen möchte, zum Beispiel. Gerade in diesem Moment aber überrascht Frinton mit einem kleinen Hüpfer aus dem Stand über den grimmig dreinblickenden Raubtierschädel, was bei dem Herren im fortgeschrittenen Alter einfach zum Todkugeln ist. Und auch die anschließenden Umrundungen und tänzerischen Schritte, die Frinton einsetzt, sind eine Augenweide für sich und ganz große Schauspielkunst. Wobei ich bei meinem eigentlichen Thema wäre. Ganz große Kunst, egal ob im Film, Theater, im Konzertsaal, im Museum oder in einer Galerie, ganz große Kunst also ist niemals langweilig. So oft man sich an ihr auch schon erfreut hat. So gibt es auch in der bildenden Kunst immer wieder Werke, an denen ich mich nicht satt sehen kann. Über die ich mich immer wieder freue, sie wieder zu sehen. Es wären gewiss hunderte, oder auch mehr, die ich hier aufzählen könnte. Aber ich möchte es heute Ihnen selbst überlassen, sich ganz im Sinne von André Malraux ihr eigenes „musée imaginaire“ zu vergegenwärtigen. Und für das neue Jahr wünsche ich Ihnen folgerichtig also das ein oder andere Wiedersehen mit Kunstwerken, die sie schon kennen, aber immer wieder faszinieren. Gelegenheiten dazu wird es genug geben. Schon jetzt ist auch das Netz voll mit Vorschauen für das neue Ausstellungsjahr. Aber vielleicht – oder besser – ganz bestimmt – kommt auch die eine oder andere Neuentdeckung für Sie hinzu und bereichert Ihr persönliches Museum im Kopf. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn so ein Input auch von mir ausginge und lade Sie herzlich dazu ein, auch 2008 immer wieder mal in meinem blog vorbeizusehen. Damit wir vielleicht in wenigen Jahren auch sagen können: „The same procedure as every year“.

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