Vom Zauber dieser Welt

Das Serapionsensemble im Odeon Wien (Foto: N. Albert)

Das Serapionsensemble im Odeon Wien (Foto: N. Albert)

Wer sich Augen- und Ohrenfutter und Balsam für die Seele gönnen möchte, dem sei angeraten, rasch Karten für das Serapions Ensemble im Odeon zu besorgen. Dort wird noch bis 26. Mai die jüngste Inszenierung von Ulrike Kaufmann und Erwin Piplitzs gezeigt. Unter dem völlig offenen Titel „Voilà“ verbirgt sich grandioses Welttheater zum Staunen, Lachen und Weinen.

Als Ausgangsbasis dient unter anderen eine persische Erzählung über die Suche nach dem phantastischen Vogelkönig Simurg. Darin machen sich die Menschen auf die Suche – die schlussendlich immer eine Suche nach sich selbst, dem Göttlichen in sich ist. Ein Märchen oder vielmehr eine Parabel, die von der Musik, dem Tanz, aber auch von den Verwandlungen auf der Bühne lebt, von den großartigen Bildern, den berührenden Gesten und vielen kleinen Aktionen, die emblematisch von großem Theater künden.

Ob asiatische Trommelwirbel, spanische Volkslieder, ob ein italienischer Walzer oder Ederlezi in der Version von Goran Bregovic – egal welcher Erdteil die Musik beisteuert, sie bildet das Grundgerüst, an dem entlang sich das Bühnengeschehen entfaltet. Dem Menschentreiben zur Seite gestellt ist die Gestalt eines Demiurgen, der aber nicht ins Geschehen selbst eingreift, sondern – wie auch in den unterschiedlichen Quellen seines Auftretens selbst – indifferent das Treiben der Menschen begleitet.

Freude und Angst, Gemeinsamkeit und Einsamkeit – der Aufbau und die Zerstörung unserer Welt – alles darf an diesem Theaterabend an uns vorbeiziehen. Die Errungenschaften der Kultur – in einem wunderschönen Tanz mit langen, weißen Fahnen, der Geist und die Verwendung desselben durch den Menschen steht neben einem männlichen Vogeltrio, das mit gekonnten Tierstimmenimitationen das Publikum in die Tiefe eines belebten Urwaldes entführt.

Bewundernswert sind bei dieser Aufführung auch die Kostüme – spannend wandlungsfähig könnten sie auch auf jedem internationalen Laufsteg für Prêt-à-porter-Mode reüssieren.

„Voilá“ – in dem babylonisches Stimmengewirr neben nonverbalen bildhaften Welterklärungsmodellen stehen verzaubert und entführt eineinhalb Stunden in eine Welt, die unsere ist, die wir aber viel zu selten in dieser Vielfalt und Schönheit wahrnehmen. In eine Welt, die wir aus unseren Ideen heraus speisen und die wir durch Gemeinsamkeit – wie an diesem Abend vorgezeigt – noch ganz anders gestalten könnten.

Hier ein kleiner Eindruck was einem bei Voilá erwartet:

Das Serapionsensemble im Odeon Wien (Foto: N. Albert)

Das Serapionsensemble im Odeon Wien (Foto: N. Albert)

Wer sich Augen- und Ohrenfutter und Balsam für die Seele gönnen möchte, dem sei angeraten, rasch Karten für das Serapions Ensemble im Odeon zu besorgen. Dort wird noch bis 26. Mai die jüngste Inszenierung von Ulrike Kaufmann und Erwin Piplitzs gezeigt. Unter dem völlig offenen Titel „Voilà“ verbirgt sich grandioses Welttheater zum Staunen, Lachen und Weinen.

Als Ausgangsbasis dient unter anderen eine persische Erzählung über die Suche nach dem phantastischen Vogelkönig Simurg. Darin machen sich die Menschen auf die Suche – die schlussendlich immer eine Suche nach sich selbst, dem Göttlichen in sich ist. Ein Märchen oder vielmehr eine Parabel, die von der Musik, dem Tanz, aber auch von den Verwandlungen auf der Bühne lebt, von den großartigen Bildern, den berührenden Gesten und vielen kleinen Aktionen, die emblematisch von großem Theater künden.

Ob asiatische Trommelwirbel, spanische Volkslieder, ob ein italienischer Walzer oder Ederlezi in der Version von Goran Bregovic – egal welcher Erdteil die Musik beisteuert, sie bildet das Grundgerüst, an dem entlang sich das Bühnengeschehen entfaltet. Dem Menschentreiben zur Seite gestellt ist die Gestalt eines Demiurgen, der aber nicht ins Geschehen selbst eingreift, sondern – wie auch in den unterschiedlichen Quellen seines Auftretens selbst – indifferent das Treiben der Menschen begleitet.

Freude und Angst, Gemeinsamkeit und Einsamkeit – der Aufbau und die Zerstörung unserer Welt – alles darf an diesem Theaterabend an uns vorbeiziehen. Die Errungenschaften der Kultur – in einem wunderschönen Tanz mit langen, weißen Fahnen, der Geist und die Verwendung desselben durch den Menschen steht neben einem männlichen Vogeltrio, das mit gekonnten Tierstimmenimitationen das Publikum in die Tiefe eines belebten Urwaldes entführt.

Bewundernswert sind bei dieser Aufführung auch die Kostüme – spannend wandlungsfähig könnten sie auch auf jedem internationalen Laufsteg für Prêt-à-porter-Mode reüssieren.

„Voilá“ – in dem babylonisches Stimmengewirr neben nonverbalen bildhaften Welterklärungsmodellen stehen verzaubert und entführt eineinhalb Stunden in eine Welt, die unsere ist, die wir aber viel zu selten in dieser Vielfalt und Schönheit wahrnehmen. In eine Welt, die wir aus unseren Ideen heraus speisen und die wir durch Gemeinsamkeit – wie an diesem Abend vorgezeigt – noch ganz anders gestalten könnten.

Hier ein kleiner Eindruck was einem bei Voilá erwartet:

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